Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Besucherinnen und Besucher,

meine Familie und ich freuen uns sehr über Ihr Interesse an Geschichte und Gegenwart des Hauses Hohenzollern, des vormals regierenden Preußischen Königshauses.

Mit über 350.000 Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt gehört unser Stammsitz, die Burg Hohenzollern bei Hechingen in Baden-Württemberg, zu den populärsten privaten Museen in Deutschland. Die Burg Hohenzollern ist bis heute im Privatbesitz der beiden Linien unseres Hauses. Hier beginnt vor über 950 Jahren die Geschichte meiner Familie, die das letzte Jahrtausend in Europa maßgeblich mitgestaltet hat. Die Königsschlösser in Potsdam und die königlichen Parkanlagen gehören heute zum Weltkulturerbe. Viele meiner direkten Vorfahren, darunter die preußischen Könige und die späteren deutschen Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II., aber auch die britische Königin Victoria, die Großmutter Kaiser Wilhelms II., gehören zu den prägenden Persönlichkeiten ihrer Epoche.

Viele bedeutende Zeugnisse unserer fast 1000-jährigen Familiengeschichte sind heute Bestandteil der privaten Kunstsammlung, die ich verwalte. Ein großer Teil der Sammlung wird bereits seit über 70 Jahren auf der Burg Hohenzollern öffentlich ausgestellt, darunter die preußische Königskrone, die für Kaiser Wilhelm II. angefertigt wurde. Aufgrund der großen Beliebtheit der Ausstellung werden wir die Ausstellungsflächen in den kommenden Jahren sukzessive erweitern, um künftig noch mehr Kunstwerke aus meiner privaten Sammlung auf unserer Stammburg zu zeigen. Auf der Burg Hohenzollern befindet sich zudem das private Archiv unserer Familie, das interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern offensteht.

Seit 1954 ist die Burg auch Ferienresidenz für Schülerinnen und Schüler aus benachteiligten Familien. Die Kinder und Jugendlichen erleben als Gäste der Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung kostenlose Ferienaufenthalte auf der Burg Hohenzollern, begleitet von einem musikpädagogischen Bildungsprogramm. Über 16.000 Kinder und Jugendliche haben seit Gründung der Stiftung auf unserer Burg übernachten können.

Die ebenfalls zu meinem Privatbesitz gehörende, öffentlich zugängliche Prinzeninsel im Großen Plöner See in der Nähe von Hamburg ist ein weiteres beliebtes Ausflugsziel mit einem im Winter 2020/2021 renovierten Ausflugslokal.

Weitere bedeutende Gegenstände meiner privaten Kunstsammlung können derzeit in Einrichtungen der Stiftung Preussischer Kulturbesitz und der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten besichtigt werden.

Meine Familie und ich freuen uns über Ihr Interesse an unserem gemeinsamen Kulturerbe.

Mit besten Grüßen

Georg Friedrich
Prinz von Preußen

 

 

Neuigkeiten

Aktuelle Ereignisse um das Haus Hohenzollern

1772

18. November 1772

Heute vor 253 Jahren

Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Pastell von Johann Heinrich Schröder 1791, GVdvrPKH, Foto R. Beck

Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Pastell von Johann Heinrich Schröder 1791, GVdvrPKH, Foto R. Beck

Am heutigen Tag, dem 18. November 1772, wird auf Schloss Friedrichsfelde bei Berlin mit Prinz Friedrich Ludwig Christian von Preußen eine der populärsten Erscheinungen der preußischen Geschichte geboren. Bereits die Umstände seiner Geburt waren skandalumwittert, da die Vaterschaft des Prinzen August Ferdinand, des jüngsten Bruders König Friedrichs II. angezweifelt wurde. In Unterscheidung zu einem gleichnamigen Neffen, erhielt der Prinz den Namen „Louis Ferdinand“, unter dem er später auch berühmt wurde. Der Lieblingsneffe Friedrichs II. galt als außerordentlich intelligent und überaus musikalisch, besaß eine schnelle Auffassungsgabe und entwickelte bereits früh ein großes Faible für alles Militärische. Schnell durchlief er die Ränge innerhalb der preußischen Armee und nahm an allen Koalitionskriegen zwischen 1792 und 1806 teil, wurde mehrfach verwundet und brachte es auf Grund hervorragender Führungsqualitäten bereits bis 1799 mit nur siebenundzwanzig Jahren zum Generalleutnant. Neben diesem militärischen Geschick besaß der Prinz ein offenkundiges musikalisches Talent. Die Begabung der Geschwister Friedrichs II. in diesem Bereich weisen auf eine frühe Förderung und Schulung seiner Fähigkeiten durch die Musiker der Kapelle seines Vaters, sowie durch seinen Onkel Prinz Heinrich von Preußen und dessen Schwester Prinzessin Anna Amalia (Amalie) hin. Später entwickelte er eine Vorliebe für die Werke Beethovens und Dusseks. Mit Beethoven war Louis Ferdinand auch persönlich bekannt, der ihm ein „gar nicht königliches oder prinzliches“ Spiel attestierte, sondern ihn viel mehr als „ordentlichen Klavierspieler“ empfand. Der Komponist widmete ihm 1806 schließlich auch seine 3. Sinfonie. Insgesamt 20 Kompositionen, alle für Klavier sind bis heute überliefert, doch dürfte das Oeuvre Louis Ferdinands sehr viel umfangreicher gewesen sein. Mit zahlreichen positiven Eigenschaften ausgestattet, bewies er in finanziellen Fragen jedoch wenig Geschick. Mehrfach mussten sein Vater, sein Onkel Prinz Heinrich und auch sein Neffe, König Friedrich Wilhelm III. die immensen Schulden des Prinzen übernehmen. An für sich als Universalerbe seines Onkels Heinrich eingesetzt, ließ ihn sein Vater mehrfach unter Kuratel stellen. Erst in den letzten Lebensjahren verbesserte sich seine finanzielle Situation. Er erbte von seinem Onkel Heinrich die mit hohen Einnahmen verbundene Probststelle des Erzstifts Magdeburg. Zu Arrondierung seines Besitzes erwarb er neben den Gütern in Springe, Pöthen auch die Herrschaft Wettin, mit dem Stammsitz des sächsischen Fürstenhauses. Politisch galt der Prinz als Erneuerer, der rechtzeitig die Gefahr erkannte, die von dem Machtstreben Napoleon Bonapartes ausging, ohne jedoch bei dem König und seinen Ministern Gehör zu finden. Er gehörte früh zum Kreis der Kriegspartei um Königin Luise, zu welcher auch der Freiherr von und zum Stein gehörte. Der von den drei Protagonisten ausgeübte politische Druck mündete schließlich in der preußischen Mobilmachung von 1805 und dem Bündnis mit dem russischen Zaren Alexander I. Die enge Freundschaft zu Henriette Herz, Rahel Levin und den beiden Brüdern Humboldt zeigt wenig Berührungsängste mit dem bürgerlich-emanzipierten und intellektuellen Spektrum der preußischen Hauptstadt. Über die zahllosen Affären, die dem Prinzen nachgesagt werden, hatte er eine große Nachkommenschaft, von welcher der Dichter und Autor Ernst von Wildenbruch, eine Enkel Louis Ferdinands, sicher der bekannteste Nachkomme war. Standesgemäß geheiratet hat der Prinz jedoch nie, so dass seine Kinder vom Erbe ausgeschlossen blieben. Es waren nicht zuletzt die Umstände seines frühen Todes auf dem Schlachtfeld von Saalfeld, am 10. Oktober 1806, die ihn zum Mythos werden ließen. Von vielen Zeitgenossen wurde dieses Ereignis als bösen Omen empfunden, welches sich in der Katastrophe der Schlacht von Jena und Auerstedt nur wenige Tage später und der heillosen Flucht der preußischen Armee und seines Königs bewahrheiten sollte. Nur ein knappes Jahr später wurde Preußen durch den Friedensschluss von Tilsit an den Rand seiner Existenz geführt. „Und Preußen fiel ihm nach“ – ist die letzte Zeile von Theodor Fontanes bekanntem Gedicht, das er dem Prinzen gewidmet hat. Erst zehn Jahre später konnte Preußen in den Kreis der Großmächte zurückkehren. Dem Prinzen Louis Ferdinand bleibt das Verdienst, den politischen Wandel Preußens zu einem modernen Staatsgebilde angeregt und gefördert zu haben. Die bis heute so umstrittene Janusköpfigkeit Preußens vereinte diese Ausnahmeerscheinung auf eine liebenswürdige Weise in sich und ist darin nur noch seiner Verwandten und Freundin, der Königin Luise von Preußen vergleichbar.

Forum Preußen

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten mit ihrer Forschung einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte Preußens und der Familiengeschichte des Hauses Hohenzollern. Über das Forum Preußen stellt das Haus Hohenzollern unentgeltlich historische Dokumente für die historische Forschung zur Verfügung.

Ein Dossier von Lothar Machtan

Quellen zur politischen Biografie des letzten deutschen Kronprinzen unter besonderer Berücksichtigung der 1930er Jahre

Das Dossier beinhaltet eine tagebuchähnliche Re-Konstruktion aller nachweisbaren Aktivitäten des Protagonisten vor und hinter den Kulissen der politischen Bühne. Es handelt sich um eine kommentierte Stoffsammlung, die darauf zielt, die politischen Dimensionen dieser Prinzen-Vita chronikalisch zu vermessen und sein Engagement transparent zu machen – unter besonderer Berücksichtigung seiner wichtigsten Hinter- und Nebenmänner. Die innenpolitische Lage […]

Aktuelle Pressemeldungen und Stellungnahmen

Pressemitteilung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vom 13. Juni 2025

Einigung der öffentlichen Hand mit dem Haus Hohenzollern nach fast 100 Jahren

Die Einigung der öffentlichen Hand mit dem Haus Hohenzollern ist nun wirksam. Nachdem bereits die Stiftungsräte der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) zugestimmt hatten, erfolgte heute die letzte noch ausstehende Genehmigung des Kuratoriums der Stiftung Deutsches Historisches Museum (DHM). Als Kernelement wird nun eine gemeinnützige „Stiftung Hohenzollernscher […]


cherwell.org 13.10.2023

„Be conscious of the many privileges we enjoy as citizens of liberal democracies” – Cherwell Interview with Georg Friedrich, Prince of Prussia

In an interview with Oxford student Freddie Evans, Prince Georg Friedrich discusses the history of the House of Hohenzollern and its role in today’s Germany, his support for Prussia’s cultural heritage and his dedication to freedom and democracy in a united Europe. Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von cherwell.org zu laden. […]


Pressemitteilung der Margot Friedländer Stiftung

Holocaust-Überlebende Margot Friedländer gründet Stiftung für Freiheit und Demokratie

Berlin. Die Berliner Ehrenbürgerin und Holocaust-Überlebende Dr. h.c. Margot Friedländer (101) hat eine Margot Friedländer Stiftung gegründet, die ihr Lebenswerk fortführen wird: „Ich spreche für die, die nicht mehr sprechen können. Für die 6 Millionen Menschen – Männer, Frauen, Kinder, die man umgebracht hat, nur weil sie Juden waren. Dazu Millionen weiterer Menschen, die das […]


Pressemitteilung

Sonderausstellung: Preußische Königskronen auf Burg Hohenzollern

Burg Hohenzollern. Bereits zum zweiten Mal nach 2010 stellt das Haus Hohenzollern Teile des preußischen Kronschatzes in der Schatzkammer der Burg Hohenzollern aus. In einer Sonderpräsentation vom 1. April 2023 bis zum Herbst dieses Jahres werden unter anderem die beiden Kronkarkassen König Friedrichs I. in Preußen und seiner Frau Königin Sophie Charlotte aus dem Jahr […]


Eingangsstatement von Georg Friedrich Prinz von Preußen

Pressemitteilung zum Historiker-Podium im Haus der Bundespressekonferenz

Meine sehr verehrten Damen und Herren, zum heutigen Historiker-Podium heiße auch ich Sie herzlich willkommen. Über Ihr großes Interesse freue ich mich sehr. Mit der heutigen Veranstaltung möchten wir einen weiteren Beitrag leisten zur Aufarbeitung unserer wechselvollen Familiengeschichte im 20. Jahrhundert. Dass sich Historikerinnen und Historiker seit einiger Zeit verstärkt mit diesem Themenfeld befassen, dafür […]