Im vergangenen Jahr hatte der Chef des Hauses Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen, angekündigt, transparent über seine Gespräche mit staatlichen Stellen zur Zuordnung von Tausenden von Kunstwerken zu informieren.
Seit über 30 Jahren befindet sich das Haus Hohenzollern in Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesregierung, der Länder Berlin und Brandenburg sowie der staatlichen Kulturstiftungen, wie eine Vielzahl von Fragen abschließend geklärt werden kann. Dabei geht es um drei Themenkomplexe:
Im Jahr 2014 hatte die damalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) vorgeschlagen, alle drei Themenkomplexe in außergerichtlichen Gesprächen gemeinsam zu regeln. Prinz Georg Friedrich hatte diesem Vorgehen zugestimmt und dazu eine Zwischenvereinbarung mit der staatlichen Seite abgeschlossen. Diese Zwischenvereinbarung bildet seitdem die Grundlage für alle Gespräche. Seit 2019 wurden keine wesentlichen Fortschritte mehr erzielt, da sich die staatliche Seite nicht auf eine gemeinsame Position zum Themenkomplex 3 (Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz) verständigen konnte. Im April 2022 gelang es der neuen Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) eine Verständigung herbeizuführen. Demnach wird der Themenkomplex 3 ab sofort durch das Verwaltungsgericht Potsdam geklärt. Dazu Georg Friedrich Prinz von Preußen: „Ich bin Kulturstaatsministerin Claudia Roth sehr dankbar, dass es ihr gelungen ist, die Vielstimmigkeit der staatlichen Seite zu überwinden und Klarheit zu schaffen. Selbstverständlich respektiere ich die Entscheidung der staatlichen Seite, einen Teil der offenen Themen durch Gerichte klären zu lassen. Unabhängig davon, wie die Gerichte das politische Handeln meines 1951 verstorbenen Urgroßvaters bewerten werden, werde ich auch weiterhin die Erforschung und den Aufarbeitungsprozess unserer Familiengeschichte aktiv unterstützen – wie ich es übrigens auch in den vergangenen Jahren bereits getan habe.“
Zu klären ist nun, wie es mit den Themenkomplexen 1 (Private Dauerleihgaben) und 2 („Beutekunst“) weitergeht. Prinz Georg Friedrich hat Kulturstaatsministerin Roth gebeten, sich auch zu diesen Themenkomplexen für eine Klärung der Position der staatlichen Seite einzusetzen. „Mir geht es darum, die Kunstwerke aus den früheren königlichen Sammlungen dauerhaft für die Öffentlichkeit zu erhalten. Ich bin überzeugt, dass auf dem Gesprächsweg die beste Lösung für die staatlichen Schlösser und Museen und damit auch für alle kunstinteressierten Bürgerinnen und Bürger erzielt werden kann“, so der Chef des Hauses Hohenzollern.